Inselhopping

Nach ein paar Tagen in Bangkok machten wir uns auf den Weg zu den thailändischen Inseln. Die Wahl fiel auf Phuket und Ko Samui.

Inlandsflüge sind sehr günstig in Thailand. Wir flogen für ca. 40 EUR nach Phuket und nahmen uns am Flughafen ein Taxi zu unseren Unterkünften. Marc und ich hatten ein Zimmer im etwas miefenden Color Kate Hotel reserviert und Henne war in einem Hotel die Straße weiter untergebracht.
Der Plan war, nicht lange in Phuket zu bleiben und nach unserem ersten Tag in der Stadt war uns allen klar, dass das auch eine ganz gute Entscheidung war. Phuket lag uns nicht so wirklich. Es kam mir so vor, als wär alles, was hier erbaut oder eröffnet wurde lediglich für Touristen entstanden. Die Restaurants, die Geschäfte, der Strand – alles wirkte auf die Bedürfnisse der Ausländer ausgelegt und somit irgendwie künstlich. Im Nachhinein komme ich mir ein wenig naiv vor, dass uns das nicht schon vor unserer Ankunft klar gewesen war.

Nach unserem Check-in liefen wir drei etwas unkoordiniert durch die Straßen auf der Suche nach einem Restaurant, das uns einigermaßen sympathisch vorkam. Zu allem Überfluss hatte ich mir in Bangkok noch eine Magenverstimmung zugezogen, was meiner eher schlechten Stimmung nicht unbedingt half. Nach einigem Hin und Her entschieden wir uns dann doch doch noch für einen Absacker in einer Bar am Meer. Als dort die Touristengruppe aus Russland anfing zu Bob Marley zu singen (oder gröhlen), ließen wir es für den Tag gut sein und kehrten ins Hotel zurück.
Das gute Wetter am nächsten Tag lud zu einem Strandtag ein. Aber auch das war gar nicht so leicht, denn – surprise, surprise – die Strände waren überfüllt von Touristen. Also suchten wir auch hier einige Zeit, bis wir ein Plätzchen fanden, das alle einigermaßen zufrieden stellte. Mein Magen hatte sich immer noch nicht wirklich beruhigt und ich zog es vor, lieber nichts zu essen als ständig eine Toilette am Strand suchen zu müssen. Da saßen wir also und wussten nicht recht was mit uns anzufangen. Jeder hing so seinen Gedanken nach, tippte auf dem Handy rum oder laß.

Ko Samui wird sicher besser

Nach einem weiteren mittelmäßigen Abend ging es am nächsten Tag mit der Fähre weiter nach Ko Samui. Wir kamen am späten Nachmittag an, hatten aber noch keine Unterkunft gebucht. Zunächst grasten wir ein paar Hotels am Strand ab, die aber entweder schon ausgebucht waren oder nicht besonders einladend wirkten. Schlussendlich entschieden wir uns dann für die eine teuerere Variante für die ersten Nächte.
Ko Samui ist eigentlich eine langgezogene Straße, die parallel zum Meer verläuft. Generell war es schon angenehmer hier als in Phuket, aber natürlich immer noch sehr touristisch. Langsam dämmerte es mir, dass wir vielleicht die falschen Vorstellungen von diesen Orten in Thailand oder uns nicht die richtigen Ziele ausgesucht hatten.

Henne schien allerdings gar nicht so unzufrieden zu sein. Er hatte sich ruhige Tage gewünscht, an denen er endlich seine Bücher lesen und in der Sonne abhängen konnte. Und das war hier auf jeden Fall geboten.
Die nächsten Tage verliefen fast identisch ab: ein bisschen Strand, irgendwo in den Restaurants was essen, Abends was trinken gehen und dann wieder vorn vorne. Zwischendrin wechselten wir das Hotel und fanden eine Alternative direkt am Strand. Während Marc und ich das Billigzimmer mit der wunderschönen Ausstattung von genau einem Bett und einem Stinkebad bezogen, hatte Henne wenigstens die Luxusvariante im Mini-Bungalow bekommen.

Meinem Magen ging es immer noch nicht gut und nachdem ich nach jeder Malzeit unter Bauchkrämpfen litt, wurde ich dann doch so vernünftig und ich suchte eine Ärztin auf. Sie verschrieb mir für die nächsten 11 Tage zweierlei Antibiotika und eine strenge Diät mit Reis und Tee – kein Alkohol und fettiges Essen. Wunderbar. Also zogen Marc und Henne alleine um die Häuser und ich verkroch mich in unser Stinkezimmer und bekämpfte alleine die Ameisen und Kakerlaken.

Letzter Tag

An unserem letzten Tag rafften wir uns dann doch noch dazu auf, Roller auszuleihen und über die Insel zu düsen. Ich bekam einen eigenen Roller und Henne fuhr bei Marc mit. Das war vielleicht aufregend für mich. So ganz sicher war ich mir auf dem Teil noch nicht, aber glücklicherweise war der Verkehr sehr ruhig und ich konnte so in aller Ruhe erst mal vor mich hin tuckern. Mit dem Roller über die Insel zu fahren, machte total viel Spaß und wir sahen wirklich schöne Ecken. Wieso waren wir nicht schon früher auf diese Idee gekommen?

Am nächsten Tag flogen wir zurück nach Bangkok und ich glaube, dass wir alle froh waren, wieder zurück in der Stadt zu sein. Aber wenigstens hatte Henne ein paar Tage richtig entspannen können und konnte so mit freiem Kopf wieder zurück nach Deutschland fliegen. Nur wir blieben traurig zurück, denn eigentlich wären wir noch gerne länger mit ihm durch Thailand gereist (nur nicht nochmal nach Phuket).

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